Auf Du und Du mit Gott – Teil 1

Juni 23, 2021
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Eine der wichtigsten oder vielleicht die wichtigste Frage der Menschheit ist: Gibt es Gott?

Damit wollen wir uns befassen und versuchen, eine Antwort zu geben, auch auf die Fragen: Was habe ich mit Ihm zu tun? Was hat Er mit mir zu tun? Welche Rolle spielt Er oder Sie oder ES in meinem Leben?

Das Gehirn als Denker? Und: Es gibt Geist!

Stellen wir uns vor, wir treffen einen Materialisten. Vielleicht sind wir ja auch einer. Dann ko?nnen wir die folgende Diskussion mit uns selbst fu?h- ren. Ist sicher auch ganz interessant. Dazu mu?ssen wir einfach das „Du“ mit „Ich“ u?bersetzen.

Ein Materialist hat den Glaubenssatz:

„Es gibt nur die Materie und der "Geist", also das, was wir "Geist" nennen, entsteht durch die Materie.

Wir haben dazu in den Vortra?gen viele Zitate bekannter Wissenschaftler gebracht, um zu zeigen, dass allgemein heute so in der Wissenschaft gedacht wird, vor allem in der Naturwissenschaft, aber nicht nur.

Einen ganz aktuellen wollen wir hier bringen:

„Bewusstsein ist eigentlich nur ein "Abfallprodukt" unserer Gehirnleistung.“ Gerald M. Edelmann, Medizin-Nobelpreistra?ger, in “Infonautik“, S. 26

Unser Bewusstsein und damit unser Denken, unser Ich, unser Geist, wird also vom Gehirn produziert, sozusagen als “Abfallprodukt“.

Man braucht einen solchen Menschen (oder wir uns) nicht mehr fragen, ob er an Gott glaubt! das wa?re unsinnig. Denn als Materialist ist man gleichzeitig Atheist. Die Frage ist umgekehrt: Ist ein Atheist auch ein Materialist? Letztlich wahrscheinlich ja, aber da mu?ssen wir genau nachfragen.

Wir fragen aber erst einmal den Materialisten:

„Du glaubst also, dass das die Wahrheit ist, dass es nur die Materie gibt und keinen davon unabha?ngigen, eigensta?ndigen Geist?“
Er muss darauf „Ja“ sagen.
„Wem vertraust du also, dass das die Wahrheit ist?“
Er muss darauf antworten: „Meinem Gehirn“!

Dann fragen wir weiter:
"Also dein Gehirn weiß das? Dein Gehirn kennt die Wahrheit?“
Wieder muss er das bejahen, weil das ja sein Glaubenssatz ist.

„Also: Dein Gehirn sagt dir, dass es selbst deine Gedanken hervorbringt und du glaubst das, was das Gehirn dir einredet?“
Wieder muss er das bejahen.
„Woher aber weiß dein Gehirn, dass das so ist? Kann sich dein Gehirn sicher sein, dass das so ist? Woher nimmt dein Gehirn diese Sicherheit? Denke einmal ernsthaft daru?ber nach.“
„Ist das nicht Mu?nchhausen, der behauptet, er wisse, dass die Gedanken, die von ihm kommen, auch er produziert und er genau wisse, dass sie von nirgendwoher sonst kommen ko?nnen?“
„Du glaubst das wirklich?“
„Du glaubst wirklich, dass du keinen Einfluss darauf hast, weil ja auch du einen Nebenprodukt oder Abfallprodukt deines Gehirns bist? Du glaubst also, dass du nur ein Abfallprodukt deines Gehirns bist? Wer aber gibt dir diesen Glauben ein, wenn du nicht selbst entscheiden kannst? Was ist dann u?berhaupt „glauben“ bei dir? Was ist dann Gewissheit bei dir? Es ist deine Gewissheit doch nur ein Abfallprodukt deines Gehirns.“

Wenn jemand diese Fragen ernsthaft in sich bewegt, muss er an diesem Glaubenssatz zweifeln, weil er wie Mu?nchhausen sich selbst beweist.

Das geht dann so: „Die Erde ist eine Scheibe und der Beweis dafu?r ist, dass die Erde eine Scheibe ist.“

Wir ko?nnen dann noch weiter fragen:
„Das Gehirn arbeitet doch nach zuverla?ssigen Naturgesetzen, nicht wahr? Naturgesetze irren nicht, denn das ist das Wesen eines Naturgesetzes, oder? Das Gehirn arbeitet zuverla?ssig nach Gesetzen, oder?“

Auch das muss er bejahen, denn sonst wa?re auch sein Glaubenssatz, der vom Gehirn kommt, nicht zuverla?ssig. Er glaubt aber an ihn und damit an die Zuverla?ssigkeit des Gehirns. Das muss er ja, sonst wa?re seine Aussage sinnlos.

Dann stellen wir die na?chste Frage: „Ko?nnen Menschen irren?“

Auch diese Frage, das zeigt die Erfahrung, stimmt hundertprozentig: Es gibt den menschlichen Irrtum.

Wenn aber alle unsere Gedanken Abfallprodukte unseres Gehirns sind und das Gehirn nicht irren kann, weil es nach zuverla?ssigen Gesetzen arbeitet, dann kann es den menschlichen Irrtum nicht geben. Das aber ist ein Widerspruch!

Aus diesem Grunde, weil es den Irrtum gibt, ko?nnen die Gedanken und das Bewusstsein nicht aus dem Gehirn kommen, auf keinen Fall der Irr- tum. Woher aber kommt er dann?

Auch diese zweite Diskussion zeigt dem Denker, dass nicht das Gehirn der Denker sein kann! Das Denken, das den Irrtum hervorbringt, muss außerhalb der materiellen Spha?re des Gehirns existieren, und zwar unabha?ngig vom Gehirn! Denn das Gehirn kann nicht irren, der Denker schon.