Das Staatsschulsystem ist ein diktatorisches System. Der Kultusminister gibt vor, der Direktor bekommt die Anweisungen, der Lehrer führt sie durch, die Kinder müssen gehorchen. Im Grunde ist es wie beim Militär. Der Grund dafür ist, dass dieses System aus dem preussischen Militarismus entstanden ist!
Aber noch immer glauben Politiker, Lehrer und Eltern, das wäre gut so, denn man brauche ja ein verlässliches, geordnetes System. Deshalb braucht es auch die Noten, auch wenn sie Betrug an den Kindern sind. Ist das verlässlich, menschlich und geordnet? Zeigt die zunehmende Gewalt an Schulen, dass es geordnet ist? Deshalb brauche es auch Beamte, sagt man. Was ist ein Beamter? Er ist ein unfreier Befehlsempfänger des Staates! Noch einmal: Ein Lehrer kann niemals als Beamter frei sein, das Beste für das Kind zu tun, denn er hat über allem die Lehrpläne des Kultusministeriums und viele andere Vorgaben.
Wenn wir nicht alle ganz schnell begreifen, dass dies der Tod unserer geistigen Freiheit in der Gesellschaft ist, die von klein auf vorprogrammiert ist, dann wird es immer heftiger werden und die Unmenschlichkeit weiter zunehmen.
Und dass die Überschrift des Beitrages kein Unsinn ist, kann man zum einen an einer Aussage einer Lehrerin auf einem Elternabend im 1. Schuljahr an einem bayerischen Staatsgymnasium nachvollziehen, denn so sind die Lehrer (arme Schweine?) geschult und gedrillt:
Im Moment gibt es noch einige kleine Probleme, aber bald werden ihre Kinder funktionieren.
Sie haben zu funktionieren. In der Wirtschaft haben wir – zu funktionieren. Das aber ist eine Sprache für Maschinen! Wann wachen wir endlich auf und werden Menschen und machen nicht noch uns selbst und vor allem schon unsere Kinder zu Maschinen?
Das hat übrigens schon eine sehr berühmte Persönlichkeit vor langer Zeit erkannt, eine sehr berühmte Persönlichkeit:
Der wahre Zweck des Menschen, nicht der, welchen die wechselnde Neigung, sondern welche die ewig unveränderliche Vernunft ihm vorschreibt, ist die höchste und proportionierlichste Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen. Zu dieser Bildung ist Freiheit die erste und unerlässliche Bedingung. (…)
Gerade die aus der Vereinigung mehrerer entstehende Mannigfaltigkeit ist das höchste Gut, welches die Gesellschaft gibt, und diese Mannigfaltigkeit geht gewiss immer in dem Grade der Einmischung des Staates verloren. Es sind nicht mehr eigentlich die Mitglieder einer Nation, die mit sich in Gemeinschaft leben, sondern einzelne Untertanen, welche mit dem Staat, d.h. dem Geiste, welcher in seiner Regierung herrscht, in Verhältnis kommen, und zwar in ein Verhältnis, in welchem schon die überlegene Macht des Staats das freie Spiel der Kräfte hemmt. Gleichförmige Ursachen haben gleichförmige Wirkungen.
Je mehr also der Staat mitwirkt, desto ähnlicher ist nicht bloß alles Wirkende, sondern auch alles Gewirkte. (…) Wer aber für andere so räsoniert, den hat man, und nicht mit Unrecht, in Verdacht, dass er die Menschen misskennt und aus Menschen Maschinen machen will.“
Die Freiheit geht mit der Einmischung des Staates verloren! Man will Menschen zu Maschinen machen.
Wer war dieser Mensch? Nun kein geringerer, als derjenige, auf den wir alle so stolz sind, weil er der Schaffer unseres „humanistischen Bildungssystems“ ist! Wilhelm von Humboldt (1767-1835). Er selbst hatte die große Gefahr des Staatsschulwesens erkannt und konnte es doch nicht verhindern. Er wurde sogar preussischer Unterrichtsminister. Aber er schrieb damals einen „Brandbrief“, einen sehr berühmten Aufsatz – in Jahr 1792:
„Idee zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen“
Damals also schon plädierte Humboldt selber für die Freiheit des Bildungswesens! Ein jeder Bildungspolitiker muss dies kennen, ein jeder Pädagoge und alle Eltern und dann sollten sie einmal darüber nachdenken, was daran richtig ist: Die Eltern lassen zu, dass ihre Kinder wie funktionierende Maschinen behandelt werden, die Lehrer lassen zu, dass sie wie Soldaten behandelt werden und die Politiker lassen es zu, dass ihr Machtstreben das Chaos schafft und die Unmenschlichkeit! Und wir Bürger? Schauen schlafend zu. Und wir Eltern: Glauben, das sei schon gut so, wie soll es denn sonst gehen. Nachdneken? Fehlanzeige.
Humboldt formulierte es dann noch sehr prägnant, was der große Fehler ist: Wir machen die Kinder nicht zu Menschen, sondern zu Bürgern: Der Mensch wird dem politischen Bürger, so wie ihn der Staat sich vorstellt – und das ist eine Diktatur und keine Demokratie, die immer wieder mit hohlen Worten als solche bezeichnet wird! -, geopfert:
Schon diesen wenigen Bemerkungen zufolge … erscheint öffentliche, d. i. vom Staat angeordnete oder geleitete Erziehung wenigstens von vielen Seiten bedenklich…
In der Ausbildung des Menschen kommt es auf die höchste Mannigfaltigkeit an. Öffentliche Erziehung aber muss… immer eine bestimmte Form begünstigen.
Wenn irgendetwas Wirksamkeit auf das einzelne Individuum fordert, ist dies gerade die Erziehung, welche das einzelne Individuum bilden soll. Es ist unleugbar, dass gerade daraus sehr heilsame Folgen entspringen…
Dies aber hört wenigstens immer in dem Grade auf, in welchem der Mensch von seiner Kindheit an schon zum Bürger gebildet wird.
Ganz und gar hört es auf, heilsam zu sein, wenn der Mensch dem Bürger geopfert wird.
Ich habe im letzten Blog von der „Krankheit“ des sozialen Organismus gesprochen, die unser staatliches Bildungswesen schafft. Genau das schreibt Humboldt hier.
Daher muss die erste politische Zielsetzung aller „Demokraten“, aller Parteien und Politiker die Freiheit des Bildungswesens sein, die „Freiheit des Geisteslebens“, wie es nach der Wissenschaft der Sozialen Dreigliederung heißt. Diese Wissenschaft wurde vor exakt 100 gegeben, sie kann angewendet und ausgebaut werden. Was aber geschieht? Die Politiker wissen nicht einmal davon! Arme Kinder. Armes Deutschland.
„Am deutschen Wesen, so hieß es einmal, „soll die Welt genesen“. An einem solchen deutschen Wesen sicher nicht. Und das könnten sich auch alle immer mehr national gesinnten Menschen überdenken, worum es wirklich geht. Nicht um Nationalismus, sondern um Freiheit unserer Kinder. Die Freiheit beginnt im Geist und nicht in politischen Strukturen, Gesetzen und Verfassungen. Menschen können sich erst frei eine Verfassung geben, wenn sie frei denken! Wenn wir nicht umdenken, bleibt die Zukunft unfrei und wir brauchen uns nicht wundern, dass wir ständig überall manipuliert werden. Es hilft doch nichts, die Manipulationen wunderbar aufzudecken und zu schimpfen, wenn man nicht gleichzeitig schaut, was die Ursache ist!
Also, liebe rechte, linke, grüne, „liberale“ und soziale Politiker und Parteisoldaten: Kämpft für die Freiheit unserer Kinder, indem ihr alle zusammen alle Kultusministerien abschafft und die Lehrer als Beamten. Liebe Kultusminister und -Ministerinnen, gebt eure Macht zuliebe der Kinder, Eltern, Lehrer und der Freiheit der Menschen ab! Alles andere ist und bleibt doch Goggolores, wenn ihr ehrlich und sachlich und nicht ideologisch und machtpolitisch darüber nachdenkt. Die Ideologien und die Macht- und Parteienpolitik sind doch das Problem. Schafft die Freiheit, dann kann auch eine echte Demokratie entstehen und dann wir diese Pseudo- und Scheindemokratie, die überall so gelobt wird, obwohl sie keine ist, die wir haben, endlich beseitigt und es kann eine Gesellschaft freier Menschen entstehen.
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