Reiner Durchschnitt“ – Was sagen Noten über die Leistung eines Kindes aus? Eltern glauben: viel. Experten sagen: wenig. Denn Noten sind auf einen Klassendurchschnitt von Drei angelegt – unabhängig davon, wie viel der Einzelne wirklich kann.
Dies ist die Überschrift eines Artikels in der WamS vom 1. Juli 2018. Da kann sich jeder seine Gedanken machen.
In der extremen Konsequenz bedeutet das aber: Wenn ein Lehrer so gut ist, dass praktisch alle seine Schüler eine Eins in dem Fach hätten, würde man trotzdem die Noten durchschnittlich verteilen mit Einsern, Zweier, Dreien, usw., weil man den Durchschnitt erreichen bzw. sich an ihn halten muss!
Dieser Betrug an den Kindern ist ein Ausfluss des staatlichen Schulsystems, das ja eine der großen Krankheiten unseres Systems ist, unserer Gesellschaft. Denn unsere Gesellschaft ist ein Organismus und ein Staatsschulsystem macht diesen krank. Das sehen wir überall. Deshalb geht es nach der Sozialen Dreigliederung nach Rudolf Steiner darum, ein freies Schulwesen zu schaffen.
Das ist auch ein Grund, warum es an Waldorfschulen grundsätzlich keine Noten gibt. Noten sagen nichts über den Menschen aus! Sie sind grundsätzlich „unmenschlich“. Die Tatsache mit der Statistik ist den Fachleuten immer bekannt, jetzt steht diese Wahrheit wenigstens einmal in der Öffentlichkeit. Die Frage stellt sich dabei, woher das Notensystem eigentlich kommt.
Nun, dahinter verbirgt sich Charles Darwin und sein „Surivival of the fittest“, das „Überleben des Stärkeren“, was übrigens längst widerlegt wurde. Die Evolutionstheorie wird danach getrieben von dem Prinzip der „Selektion“. Und dieses Prinzip führte zum Notensystem. Die Kinder müssen selektiert werden! Es gibt dazu auch wirklich Aussagen von Beamten des bayerischen Kultusministeriums, die diese Haltung widerspiegeln:
Wir müssen das so machen, denn wenn alle Kinder gute Noten haben, dann haben wir mehr nicht die Menschen, welche die unteren Arbeiten tun. Woher nehmen wir dann die Putzfrauen?
Dieses Klassendenken durchzieht alles. Ja, die Selektionslehre ist sehr lebendig in unserem Staatsschulsystem und diese unmenschliche Haltung verursacht all den großen Stress bei Kindern, vor allem, wenn es auf die 4. Klasse zugeht, wo ausgesiebt wird, bis hin zu Selbstmorden (deshalb gibt es das an Waldorfschulen nicht, sondern es gibt nur ein zwölfjähriges Bildungs- udn Erziehungssystem, das den Menschen bildet, aber nicht nach Noten bewertet). Dieses Leistunsgdenken, dieser Leistungsdruck, die ausschließlich auf den Intellekt ausgerichtet sind, zerstören extrem viel in den Kinderseelen, aber so werden sie fit gemacht für eine unmenschliche Gesellschaft und Wirtschaft. Und dann wundern wir uns, wenn es immer unmenschlicher wird.
Fazit: Die Freiheit des Geisteslebens ist ein Muss der Zukunft, ein schnelles Muss.
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