Brüderlichkeit im Ansatz – Dreigliederung in der Praxis 1

Juli 26, 2018

„Sechs Stunden am Tag sind genug“, so ein Titel der Welt am Sonntag vom 22. Juli 2018. Es wird berichtet über einen Unternehmer – Günter Dilling, Chef der Online-Stellenbörse „Jobroller“ in Straubing, Niederbayern -, hat seinen Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben, nur 6 Stunden zu arbeiten – bei vollem Lohnausgleich!In der Vision der Dreigliederung des Sozialen Organismus steht die „Brüderlichkeit“ in der Wirtschaft. Dies bedeutet im Prinzip die Lösung der sozialen Frage in Bezug auf die gerechte Einkommensverteilung.

Dilling geht einen kleinen, aber immerhin einen kleinen, in diese Richtung. Er sagt, er könne das machen, weil es sich rechnet. Die Mitarbeiter sind zufriedener, weil sie mehr Freizeit haben und sie sind viel weniger krank. Sie können schon der Früh um 7 h anfangen oder erst um 11 h, haben also eine große Flexibilität. Und es rechnet sich für das Unternehmen, also eine echte Win-Win-Situation.

Das ist also ein kleiner Schritt, allerdings noch weit weg von der Dreigliederung. Denn darin gibt es keine „Arbeitnehmer“. Warum? Nun, in der Wirtschaft gibt es nur Produzenten, Konsumenten und Händler. Das ist die organische Gliederung der Wirtschaft. Da ist kein Platz für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, aber auch nicht für Gewerkschaften. Was ist dann der Arbeitnehmer? Er ist Produzent, denn er produziert letztlich durch seine Arbeit. Er muss daher am Gewinn direkt beteiligt sein und auch unternehmerisch denken und einbezogen werden. Dann braucht es aber auch keine Gewerkschaften mehr. Das sind einige Grundprinzipien der Dreigliederung.

Wir sehen, wie spannend diese Vision und Erkenntnis ist und dass irgendwie schon ganz kleine Schritte in diese Richtung stattfinden. Aber die Dreigliederung ist ein viel Größeres.