31.10. Leserbrief SZ – erste relativ positive Antwort

Oktober 31, 2018

Der Autor des Artikel hat persönlich geantwortet und auch in einem gewissen entschuldigenden Ton. Seine Antwort und meine darauf ist hier wiedergegeben. Artikel der SZ: https://www.sueddeutsche.de/leben/boom-der-esoterik-heil-1.4186848?reduced=true

Sehr geehrter Herr Burkart,

haben Sie vielen Dank für Ihre Zuschrift, die ich mit Interesse und natürlich mit Bedauern gelesen habe. Es war nicht die Absicht des Artikels, die Person und die Ansichten, geschweige denn die Anhänger Rudolf Steiners zu diffamieren, eher ging es darum, sie geistes- und sozialgeschichtlich in die hier diskutierten Zusammenhänge einzuordnen, zumal auch bei der SZ und in meinem eigenen Umfeld Waldorf-Schulen besucht und bio-dynamische Eier gegessen werden. Es wird Sie nicht versöhnen, dass mich persönlich auch Steiners Leistungen auf dem Gebiet von Architektur und Bildhauerei sehr beeindrucken. Aber schreiben wollte ich es ihnen doch.Das heftige Pro und Contra, das mich zu diesem Artikel erreicht, zeigt immerhin, dass das Thema bis heute bewegt und einer Diskussion würdig ist, wobei ich aber eben nicht denke, dass sie zwingend in einer andächtigen Haltung zu erfolgen hat, sondern auch Schärfe und Polemik verträgt. Dass Ihnen die Art, wie ich das beschrieben habe, nicht zusagt, tut mir leid. Ich ärgere mich oft genug selbst über Inhalt und Form von manchem Artikel, auch im eigenen Blatt. Gleichzeitig hoffe ich, dass Sie der Süddeutschen auch weiterhin gewogen bleiben, selbst wenn gelegentlich ein Artikel, so wie jetzt meiner, nicht Ihren Beifall finden kann.
Mit besten Grüßen,
Ihr Peter Richter


Sehr geehrter Herr Dr. Richter,

ich bedanke mich für Ihre Mail! Es ehrt Sie, dass Sie so offen sprechen.
Es ändert sich aber für mich nichts daran, dass solche Artikel und vor allem die Gedanken des „Experten“, der keiner ist, die Kultur vergiften, da wo genau das Gegenteil der Fall ist.
Wir haben genug Vergiftung im politischen Raum. Wir brauchen das nicht auch noch in dem geistigen Raum.
Man spricht ja sonst auch von „geistiger Brandstiftung“. Das will ich Ihnen nicht unterstellen! Aber das ist es, was geschieht.
Die SZ hat hier einen Ton wie der SPIEGEL und der ist in Bezug auf Steiner ebenso schlimm, schlimmer.
Die AfD zu kritisieren und sich geistig selbst so zu verhalten ist leider der Ton vieler intellektueller Medien heute.
Deshalb ist für mich die Sache noch nicht beendet.
In der Ausgabe der SZ war auch eine Beilage „Chrismon“ mit der Überschrift: „Wir müssen laut werden“.
Ich werde laut werden, ich muss laut werden auch wegen dieses Artikels. Das ist der SZ nicht würdig! Aber vor allem Rudolf Steiner nicht.

Deshalb bleibe ich dabei, dass ich von der SZ einen anderen Artikel erwarte, einen Artikel, der sachlich über Steiner berichtet.
Dass hier Vieles schief läuft und kritisch zu sehen ist in den anthroposophischen Bewegung, das weiß ich. Ich bin selbst ein harter Kritiker.
Diese Kritik hat aber nichts mit Steiner zu tun und es ist an der Zeit, dass in der SZ wahrgenommen wird, was hier eigentlich geleistet wurde für die Zukunft der Menschheit.

Daher würde ich mich sehr freuen, wenn die SZ – kurzfristig – hier ein Signal senden würde, dass sie so etwas tun wird.
Sie können gerne auf meinem Blog dazu Beiträge lesen. https://axel-burkart.de/28-10-leserbrief-sz/
Und ich werde diese Sache nicht ruhen lassen, wenn sich nicht etwas Positives ereignet. Ich muss laut werden.

Mit besten Grüßen und bestem Dank für Ihr Verständnis.

Axel Burkart,
Dipl. Math.